Wengen-Programm bleibt unverändert

(APA) – Das Programm bei den 90. Internationalen Lauberhornrennen der alpinen Ski-Herren in Wengen bleibt unverändert. Nach der Alpinen Kombination am Freitag (10.30/14.00 Uhr) geht am Samstag die Abfahrt in Szene (12.30), Sonntag folgt der Spezialslalom (10.15/13.15). Wegen der unsicheren Wetterprognose hatte man sich bis Donnerstagnachmittag eine mögliche Änderung offengelassen.

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ÖSV-Aufgebot für Weltcup-Kombination in Wengen

Das Aufgebot des Österreichischen Skiverbandes (ÖSV) für die Weltcup-Kombination der alpinen Ski-Herren am Freitag in Wengen (Abfahrt 10.30/Slalom 14.00):

Matthias Mayer, Vincent Kriechmayr, Daniel Danklmaier, Stefan Babinsky, Johannes Strolz, Nicklas Köck

Mayer hat Lauberhorn in Griff – „Alles gut erwischt“

Matthias Mayer hat die Lauberhornabfahrt im Griff. Im zweiten Training am Donnerstag stellte der Kärntner Bestzeit vor dem Schweizer Mauro Caviezel (+0,11 Sek.) und dem Norweger Aleksander Aamodt Kilde (+0,31) auf. Nicht alle Mitfavoriten deckten die Karten auf, Vincent Kriechmayr beispielsweise bremste noch vor dem Ziel ab. Die Trainingszeit war weit unter der Siegerzeit des Vorjahres.

Kriechmayr hatte im Vorjahr in 2:28,36 Minuten gewonnen. Im ersten Abfahrtstraining am Dienstag benötigte Caviezel als Schnellster 2:27,78, Mayer unterbot dies am Donnerstag mit 2:26,80 nochmals deutlich. „Das spürt man während dem Fahren auf jedem Fall. Morgen ist ja noch die Kombiabfahrt, auf die Spezialabfahrt hin wird das Ganze sicherlich noch einmal ein bisschen glatter werden“, sagte Mayer.

Er hatte beim Material eine Änderung vorgenommen. „Im ersten Training hatte ich Grip-Probleme. Ich habe wieder auf etwas Älteres, Bewährtes gewechselt, das ging um einiges besser. Ich denke, ich habe alles gut erwischt“, zeigte sich der Doppelolympiasieger nach seiner Fahrt bei Traumbedingungen zufrieden. Bei der Spezialabfahrt am Samstag werden nach dem prognostizierten Neuschnee wohl etwas andere Verhältnisse vorherrschen.

Die 1,49 Sekunden Rückstand von Vorjahressieger Kriechmayr haben wegen seines Bremsschwunges wenig Aussagekraft. „Ein paar Sachen sind gelungen, ein paar weniger. Das Brüggli-S (neuerer Name Kernen-S/Anm.) lief nicht nach Wunsch, ich habe gesehen, dass Mothl es richtig gut gefahren ist, da muss ich noch ein bisschen besser analysieren“, sagte er über die Schlüsselstelle des Lauberhornrennens.

Otmar Striedinger hatte 1,23 Rückstand, Christian Walder 1,40 und Johannes Kröll 1,52. Erst dahinter kam mit Dominik Paris (1,98) einer der Topfavoriten. „Es ist relativ gut gegangen, ich bin sehr zufrieden. Sicher, die Hundschopf-Passage war noch nicht optimal, aber ich denke, das wird am Renntag passen.“ Zur hohen Geschwindigkeit meinte er. „Es ist noch alles im Rahmen, es sind Superverhältnisse vom Schnee her.“ Der Schweizer Beat Feuz hielt sich ebenfalls noch zurück (+0,79).

Striedinger machte „vom Material her einen Schritt nach vorne“, er habe sich auf den Ski gut gefühlt. „Es hat auf dieser Piste viel Spaß gemacht. Jetzt heißt es, einen Rennplan zurechtlegen und noch eines drauflegen.“ Walder hat seine in Bormio erlittene Knieblessur ausgeheilt. „Einem guten Jänner steht jetzt nichts im Wege. Die Piste ist Weltklasse beinander. Ich bin immer gern hier, ich glaube, da ist einiges möglich.“ Die guten Ski habe er noch geschont, die werden erst fürs Rennen ausgepackt.

FIS-Präsident fordert Wengen-OK und Swiss Ski zu Gesprächen auf

FIS-Präsident Gian Franco Kasper will im schon seit fast drei Jahren schwelenden Disput zwischen dem Organisationskomitee der Lauberhornrennen und Swiss-Ski nicht Partei ergreifen. Er fordert die beiden Parteien, die sich in einer gerichtlichen Auseinandersetzung vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) befinden, auf, sich „an einen Tisch zu setzen und endlich eine Lösung zu finden“.

Die Differenzen bestünden schon viel zu lange, sagte der FIS-Präsident. Er würde die Angelegenheit nicht im Detail kennen „und auch nicht die Summe, um die es geht“. Bekannt ist, dass Wengen vom nationalen Skiverband (Swiss Ski) mehr Geld aus dem zentralen Vermarktungstopf will, die derzeitige Summe beträgt zwei Millionen Franken (1,86 Mio. Euro). Die Organisatoren im Berner Oberland verfügen nach zuletzt schwierigen Jahren über keine Reserven mehr.

Kasper sieht Swiss Ski vom Stärkeverhältnis her in einer „guten Position. Aber Wengen ist es Kraft seiner Tradition und Ausstrahlung eben auch“. Er warnt in dem Konflikt, dass es zu einer Lose-Lose-Situation komme. „Ich appelliere an Swiss Ski und das Wengener OK, dass sie sich gemeinsam um eine Lösung bemühen.“

Dass die alpinen Ski-Weltcup-Rennen der Herren nicht mehr in Wengen stattfinden und nach Zermatt abwandern könnten, wie kolportiert wurde, bezeichnete Kasper als „Illusion“. „Die FIS will Wengen sicher nicht als Weltcup-Austragungsort verlieren. Das Lauberhorn ist eines unserer größten und bekanntesten Rennen. Alles andere ist Blödsinn.“

Die FIS teilt den einzelnen Ländern eine Anzahl von Weltcuprennen zu, danach legen die nationalen Verbänden die jeweiligen Orte fest. Diese Liste muss dann aber wieder vom FIS-Vorstand abgesegnet werden. Womit das letzte Wort bei der FIS liegt.

Artikelbild: GEPA