Salzburgs CL-Fluch: Die Chronologie des Scheiterns

Der FC Salzburg ist letztes Jahr im zehnten Anlauf seit der Übernahme durch den Getränkekonzern Red Bull gescheitert, die Champions League zu erreichen. Im elften Versuch soll der Fluch endlich gebrochen werden, nur mehr das Duell gegen Roter Stern Belgrad trennt den österreichischen Serienmeister von der Gruppenphase. Ein Rückblick auf die „Chronologie des Scheiterns“:

2006/2007: Endstation Valencia CF

2. Rd.: Salzburg – FC Zürich 1:2 (a), 2:0 (h)
3. Rd.: Salzburg – Valencia CF 1:0 (h), 0:3 (a)

Der erste Versuch von Salzburg in die CL einzuziehen erfolgte unter Trainerlegende Giovanni Trapattoni. Gegen den FC Zürich konnte man in der 2. Runde noch bestehen und nach dem 1:0-Heimspiel-Erfolg gegen Valencia waren die Hoffnungen groß. Doch in Spanien standen die Bullen auf verlorenem Posten und mussten sich nach der 0:3-Niederlage aus dem Bewerb verabschieden.

2006/07: Endstation Schachtar Donezk

2. Rd.: Salzburg – FK Ventspils (LAT) 3:0 (a), 4:0 (h)
3. Rd.: Salzburg – Schachtar Donezk 1:0 (h), 1:3 (a)

Die zweite Runde war keine große Hürde für die Bullen im Jahr 2006: FK Ventspils aus Lettland wurde mit einem Gesamtscore von 7:0 abgefertigt. Auch in der entscheidenden dritten Runde sah es nach dem 1:0 im Hinspiel gegen den ukrainischen Klub Schachtar Donezk gut aus. Mit einem Auge hatte sich Österreichs Fußball-Meister bereits am Ziel gesehen – vor allem nach dem wichtigen Auswärtstor. Doch die Ukrainer machten in einer hochdramatischen Partie das Unmögliche möglich, drehten am Ende mit drei Toren das Spiel und Salzburg musste die Champions League wieder im TV verfolgen.

2009/10: Endstation Maccabi Haifa

2. Rd.: Salzburg – Bohemians Dublin 1:1 (h), 1:0 (a)
3. Rd.: Salzburg – Dinamo Zagreb 1:1 (h), 2:1 (a)
Play-off: Salzburg – Maccabi Haifa 1:2 (h), 0:3 (a)

Der Traum war auch im dritten Anlauf zumindest in der zweiten und dritten Runde nicht vorbei. Dann kam im Playoff der israelische Vertreter Maccabi Haifa und es setzte im Hinspiel eine bittere 1:2-Niederlage. Die völlig chancenlosen Salzburger mussten sich im Rückspiel in Tel Aviv gegen dann mit 0:3 geschlagen geben. Als Trostpflaster war man in der Gruppenphase der Europa League vertreten.

2010/11: Endstation Hapoel Tel Aviv

2. Rd.: Salzburg – HB Torshavn (Färöer) 5:0 (h), 0:1 (a)
3. Rd.: Salzburg – Omonia Nikosia 1:1 (a), 4:1 (h)
Play-off: Salzburg – Hapoel Tel Aviv 2:3 (h), 1:1 (a)

Auch im vierten Anlauf der Mozartstädter auf die Fußball-Champions-League im Jahr 2010/11 gab es ein Scheitern. Man schied in der letzten Runde der Qualifikation wieder gegen einen israelischen Vertreter aus. Am Ende musste man sich Hapoel Tel Aviv mit dem Gesamtscore von 3:4 beugen.

2012/13: Endstation F91 Düdelingen

2. Rd.: Salzburg – F91 Düdelingen (LUX) 0:1 (a), 4:3 (h)

Waren es mit Valencia, Donezk, Maccabi Haifa sowie Hapoel Tel Aviv immerhin noch mehr oder weniger prominente Gegner, die zum Stolperstein wurden, bedeutete das Aus gegen F1 Düdelingen in der zweiten Qualirunde den bisherigen Salzburger Tiefpunkt auf internationaler Ebene. Der Meister aus Luxemburg – ein Amateurverein – wurde zum Albtraum für die Salzburger Millionentruppe. Nach dem blamablen 0:1 im Hinspiel kam die Truppe von Trainer Roger Schmidt im Rückspiel vor eigenem Publikum in einer verrückten Partie über einen knappen 4:3-Sieg nicht hinaus. Für gesamt-österreichische Verhältnisse war es eine geschichtsträchtigen Schlappe.

2013/14: Endstation Fenerbahce Istanbul

3. Rd.: Salzburg – Fenerbahce Istanbul 1:1 (h), 1:3 (a)

Das Tor zur Fußball-Champions-League blieb für Salzburg auch in der Saison 2013/14 verschlossen. Mit der 1:3-Niederlage bei Fenerbahce Istanbul hat auch der sechste Anlauf der Vereinsgeschichte in Richtung „Millionenliga“ negativ geendet. Die „Bullen“ konnten nach der Düdelingen-Blamage im Vorjahr allerdings erhobenen Hauptes die Heimreise antreten, waren sie doch im Duell mit dem türkischen Vizemeister über 180 Minuten gesehen mehr als ebenbürtig.

2014/15: Endstation Malmö FF

3. Rd.: Salzburg – Karabach Agdam (KAZ) 1:2 (a), 2:0 (h)
Play-off: Salzburg – Malmö FF 2:1 (h), 0:3 (a)

Karabach Agdam aus Aserbaidschan wurde noch mit einem 2:0 im Rückspiel (Hinspiel 1:2) gebogen. Die Elf von Trainer Adi Hütter musste sich aber im Play-off-Rückspiel bei Malmö FF 0:3 geschlagen geben und verpasste einmal mehr nach dem 2:1-Heimsieg den Aufstieg in Europas Königsklasse. In Schweden wurde den Salzburgern mit körperbetonter Spielweise ihre Grenzen aufgezeigt, wieder gab es die Champions League nur von der Couch aus auf dem Fernsehgerät zu sehen.

2015/16: Endstation Malmö FF

3. Rd.: Salzburg – Malmö FF 2:0 (h), 0:3 (a)

Déjà-vu-Erlebnis für die Salzburger – wieder schied man gegen Malmö aus. Dabei war man nach dem 2:0 im Hinspiel wieder einmal knapp dran und konnte die Gruppenphase schon vor der Nase. Doch auch der achte Anlauf missglückte. Österreichs Fußball-Meister unterlag den Schweden im Rückspiel 0:3 und zog damit mit dem Gesamtscore von 2:3 den Kürzeren.

2016/17: Endstation Dinamo Zagreb

2. Rd.: Salzburg – FK Liepaja (LAT) 1:0 (h), 2:0 (a)
3. Rd.: Salzburg – Partizani Tirana 1:0 (a), 2:0 (h)
Play-off: Salzburg – Dinamo Zagreb 1:1 (a), 1:2 n.V.(h)

Gegen Dinamo Zagreb hat man die bisher vielleicht größte Chance auf den Einzug in die Champions League ausgelassen – am Ende haben drei Minuten gefehlt um endlich in Europas Eliteliga mitspielen zu dürfen. Nach dem Auswärts-1:1 unterlag Salzburg vor eigenem Publikum mit 1:2 nach Verlängerung. Erst in der 87. Minute schafften die Kroaten den Ausgleich, womit das Match in die Verlängerung ging. In dieser sorgten die Gäste mit seinem Treffer in der 95. Minute für die Entscheidung.

2017/18: Endstation HNK Rijeka

2. Rd.: Salzburg – Hibernians (MLT) 3:0 (a), 3:0 (h)
3. Rd.: Salzburg – HNK Rijeka 1:1 (h), 0:0 (a)

Auch im zehnten Anlauf wollte der Einzug in die Gruppenphase nicht gelingen. Nach zwei souveränen Auftritten gegen Hibernians scheiterten die „Bullen“ an HNK Rijeka, bei denen ÖFB-Legionär und Ex-Austria-Spieler Alexander Gorgon unter Vertrag steht. Beide Duelle fanden auf Augenhöhe statt, letztlich verpasste Salzburg unter dem neuen Trainer Marco Rose nur aufgrund der Auswärtstorregel und der mangelnden Chancenverwertung im Rückspiel in Kroatien die nächste Qualifikations-Runde.

@GEPA

Bilder: GEPA