Offenes Rennen in Champions League um Aufstiegsplätze

In der Gruppenphase der Fußball-Champions-League bleibt die Spannung im Kampf um die Aufstiegsplätze  aufrecht. Mit dem FC Barcelona hat am vierten Spieltag nur eines der 32 Teams den Einzug ins Achtelfinale fixiert, am Mittwoch ist diesbezüglich demnach keine vorzeitige Entscheidung gefallen. Besonders eng geht es in den wohl am prominentesten besetzten Gruppen zu.

Nachdem sich das Gruppe-C-Feld durch das 0:2 von Liverpool bei Roter Stern Belgrad mit Napoli und Paris St. Germain als ersten Verfolgern der Engländer bis auf zwei Punkte zusammengedrängt hat, ist es auch in Pool H nun um einiges offener als zuvor. Hauptausschlaggebend ist die 1:2-Heimniederlage von Juventus Turin gegen Manchester United. Den Engländern fehlen nur noch zwei Zähler auf Juve, Valencia vier. Die Spanier hatten sich vor Juves Niederlage mit einem 3:1-Heimerfolg gegen das sieglose Young Boys Bern im Spiel gehalten.

In Turin schien alles auf einen Heimsieg des Favoriten hinauszulaufen, nachdem Cristiano Ronaldo einen langen, von Leonardo Bonucci geschlagenen Pass aus dem Lauf in spektakulärer Manier volley verwertet hatte (65.). Doch mit einem herrlichen Freistoß von Juan Mata und nach einer tumultartigen Situation durch ein Eigentor von Alex Sandro drehte die Truppe von Coach Jose Mourinho die Partie noch.

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Der erste Auswärtssieg eines englischen Teams gegen Juventus seit 15 Jahren erinnerte an den 3:2-Erfolg von United bei Juventus im Semifinale 1999 nach 0:2-Rückstand. Im folgenden Endspiel glückte United mit Toren in der Nachspielzeit das erinnerungswürdige 2:1 in Barcelona gegen Bayern München.

Ronaldo konnte sich nach dem Match über sein erstes Champions-League-Tor für die „Alte Dame“ nicht so richtig freuen, für ihn war die Niederlage komplett unverdient. „Wir haben das Match dominiert, hatten mehr Chancen“, sagte der Portugiese. „Manchester hat nichts gemacht, um sich einen Sieg zu verdienen. Wir hätten die Partie mit drei, vier Toren Unterschied gewinnen müssen.“

Aus Gruppe F wäre Manchester City mithilfe eines überzeugenden Heim-6:0 gegen Schachtar Donezk Barca beinahe ins Achtelfinale gefolgt, doch Hoffenheim stoppte den englischen Meister auf dem Weg in die K.o.-Phase durch ein in Unterzahl spät fixiertes 2:2 bei Olympique Lyon. Um die drei Punkte vor ihnen liegenden Franzosen aber noch abzufangen, benötigen die Hoffenheimer nun Schützenhilfe.

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Coach Julian Nagelsmann ließ trotz der Aufholjagd keinen Zweifel daran, dass er sich mehr als einen Punkt erwartet hatte. „Es bleibt ein Hintertürchen auf – besser als wenn es zu wäre. Aber große Freude werde ich nicht entwickeln“, meinte der 31-Jährige, freute sich aber doch über den Punkt. „Wir hatten Riesenglück, dass die nicht noch vier oder fünf Tore schießen.“ Florian Grillitsch spielte bei den Gästen bis zur 57. Minute.

Während bei dem drei Zähler vor Lyon auf Gruppenplatz eins thronenden City Gabriel Jesus ein Triplepack glückte – zwei Tore davon aus Elfmetern -, traf Karim Benzema in Gruppe G beim 5:0 Real Madrids bei der Viktoria in Pilsen doppelt. Reals Interimscoach Santiago Solari blieb damit auf dem Erfolgsweg. Roma liegt nach einem 2:1 bei dem nun fünf Zähler zurückliegendem ZSKA Moskau mit den „Königlichen“ gleichauf.

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Bayern München schließlich feierte in Pool E mit einem 2:0 daheim gegen AEK Athen den ersten Erfolg vor eigenem Publikum nach vier erfolglosen Anläufen. Robert Lewandowski schob sich mit einem Doppelpack in der ewigen Torschützenliste der Champions League mit nun 49 Toren an Zlatan Ibrahimovic (SWE) und Andrij Schewtschenko (UKR) vorbei und auf Rang sieben vor. Ein Treffer fehlt dem Polen noch auf Thierry Henry (FRA).

„Wir haben verdient gewonnen, ich bin mit dem Ergebnis zufrieden“, sagte Bayern-Trainer Niko Kovac. „Es war kein Feuerwerk, aber wir haben zehn Punkte. Es sieht gut aus.“ ÖFB-Star David Alaba spielte durch. Die Bayern führen den Pool vor Ajax Amsterdam (8) an. Die Niederländer spielten bei Benfica Lissabon 1:1. Den Bayern würde in drei Wochen ein Heim-Remis gegen Benfica zum Aufstieg reichen.

Beitragsbild: Getty Images.