Vogel: „Habe Luxussituation, dass ich auf drei erstklassige Stürmer zurückgreifen kann“

  • Heiko Vogel: „Es gibt keinen Stürmer, der die Nase vorn hat“
  • Markus Schopp: „Wir sind davon überzuegt, dass wir die Liga halten werden“
  • Sky-Experte Hans Krankl über Rapid: „Die Vorstellung in Altach war grauenhaft“


Wien, 11. März 2018.
Zu Gast bei „Talk & Tore – Die Tipico Fußballdebatte“ waren am Sonntag Sturm-Trainer Heiko Vogel, St. Pölten-Co-Trainer Markus Schopp und Sky-Experte Hans Krankl. Hier einige Aussagen des von Thomas Trukesitz moderierten Live-Talks.

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Heiko Vogel:

über Peter Stöger und Borussia Dortmund vor dem Rückspiel gegen Salzburg: „Ist er Interimstrainer? Ist er ein Platzhalter? Hat er eine Chance, bei entsprechendem Erfolg mit der Mannschaft in die nächste Saison zu gehen? Ich weiß es nicht. Ich glaube, dass er einen sehr guten Job gemacht hat. Er hat die Mannschaft in einer sehr schwierigen Phase übernommen. Nach einem Top-Start ging gar nichts mehr, sehr verunsichert. Er hat der Mannschaft wieder die notwendige Stabilität gegeben. Vielleicht ist die Mannschaft in ihrer Leistungsfähigkeit überschätzt worden von den Verantwortlichen. Ich glaube schon, dass der eine oder andere Schwachpunkt auszumachen ist. Einige Spieler kommen an Weltklasseniveau heran. Offensiv ist das eine unfassbar starke Mannschaft. Deswegen wird das am Donnerstag auch schwer, weil sie immer in der Lage sind, gegen jeden Gegner auf der Welt Tore zu erzielen. Salzburg ist gewarnt. Sie kommen auch mit einer gewissen Portion Wut im Bauch. Aber in der Abwehr haben sie Schwachstellen und die kann Salzburg für sich nutzen.“

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vergleicht Deutschland und Österreich: „Wir haben in Deutschland 80 Millionen Einwohner und 6 Millionen aktive Fußballer. Österreich hat knapp 8 Millionen Einwohner. Da liegt der ganz große Unterschied. In der Quantität haben wir einfach mehr zu bieten. ich glaube, dass wir deshalb auch anders ausbilden können. Ich denke, dass in Österreich oder in der Schweiz die Talente besser gepflegt werden. Und wir Deutsche können sagen, schau dich einmal um, da sind fünf, die sind genauso gut wie du. Entweder du funktionierst oder einer von den fünf funktioniert. Das entwickelt eine gewisse Ellbogenmentalität, die uns dann vielleicht Richtung ganz große Titel Vorteile bringt. Aber grundsätzlich ist das Niveau hier in Östereich Spitzenniveau. Das zeigt das Beispiel Salzburg gegen Dortmund, dass man sich da auf Augenhöhe begegnet. Und ich denke, dass wir mit Sturm in der Bundesliga mithalten könnten, weil man sich auch akklimatisiert. Wenn man die Liga hält, macht man einen Top-Job. Auch ein einstelliger Tabellenplatz wäre möglich.“

über persönliche Träume und Ziele mit Sturm Graz:

„Ich träume von erfolgreichen Zeiten. Natürlich wäre es wunderschön, die Champions-League-Hymne gemeinsam mit der Mannschaft zu hören. Das ist ein großer Traum und ein weiter Weg. Da liegt soviel Gebirge und Geröll dazwischen, das kann man gar nicht alles wegräumen. Aber das soll von jedem Spieler und jedem Trainer ein Traum sein, weil die Champions-League die Liga der Großen ist. Da spielt man gegen Mannschaften auf Augenhöhe und gegen Teams, die das Siegen gewöhnt sind. sich mit denen zu messen ist etwas schönes. Wenn wir in der Liga Zweiter werden, dann ist das ein immenser Erfolg und den können wir feiern wie einen Meistertitel.“

über Top-Stürmer Deni Alar:

„Ich habe mit Deni gesprochen. Es gibt manchmal taktische Gründe. Deswegen setze ich meinen Top-Torjäger auf die Bank und habe dann aber auch einen Torjäger, den ich von der Bank aus bringen kann. Auch gestern habe ich ihm gesagt, du weißt aber schon, dass du das 4:2 machst. Aus meiner Sicht habe ich ein bisschen zu lang gewartet. Deni ist absolut hochprofessionell und hat auch unter der Woche sehr gut gearbeitet, auch heute beim Ersatzspieler-Training. Es gehört auch dazu, dass ein Stürmer eine Phase hat, in der er nicht so trifft. Ich habe ihm gesagt, dass ich ihn da hineingebracht habe, dadurch dass ich ihn herausgenommen habe. Aber ich bin auch dafür da um dich wieder zurück zu bringen. Das macht er auch und er arbeitet hervorragend. Deswegen gibt es keinen Stürmer, der die Nase vorne hat. Ich habe die Luxus-Situation, dass ich auf drei erstklassige Stürmer zurückgreifen kann.“

Markus Schopp:

über die notwendige Arbeit mit der Mannschaft in den kommenden Wochen: „Es laufen sehr viele Prozesse. Man sieht sie nicht am Platz. Sie werden nicht zählbar, in Form von Punkten. Es ist für jeden von uns eine sehr schwere Situation. Wir geben aber keinen Millimeter nach. Wir wissen, dass wir heuer eine zweite Möglichkeit haben, in der Liga zu bleiben. Wir wissen auch, dass das nicht leicht wird. Wir arbeiten mit voller Intensität und versuchen auch den Spielern in den kommenden Spielen zu den Erfolgserlebnissen zu verhelfen, damit bei den möglichen Relegationsspielen eine Mannschaft am Platz steht, die dann ganz einfach weiß was sie will, nämlich in der Liga bleiben.“

über den Abstiegskampf: „Wir sind davon überzeugt, dass wir die Liga halten werden, auch wenn es für den Außenstehenden momentan nicht so wirken wird.“

über den aktuellen Spielstil seines Teams: „Ich bin der Meinung, dass es wichtig ist, dass man als Trainer eine konkrete Idee hat. Die Frage ist, wie weit man diese Idee auf das Momentum der Mannschaft präzisieren muss. Hier herrscht innerhalb des Trainerteams extremer Austausch. Wir erkennen wo die Mannschaft jetzt ist. man hat auch gestern wieder gesehen, dass Kleinigkeiten den Unterschied ausmachen. Austria hat für mich mit relativ wenig Aufwand vier Tore erzielt und wir betreiben einen extremen Aufwand, damit wir unsere Tore erzielen. Diese Dinge muss man klar ansprechen und analysieren. Am Ende des Tages muss man die richtigen Schlüsse daraus ziehen.“

zur Fünfjahreswertung:

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Sky-Experte Hans Krankl:

über Salzburg vor dem Rückspiel gegen Dortmund: „Es ist nur die halbe Miete. Es sind noch 90 Minuten zu spielen. Dortmund hat in der Abwehr keine Leute von internationaler Qualität. Hier haben sie Probleme. Aber sie haben in der Offensive Spieler, die ein Match herumreissen können, wenn sie in Form sind. Salzburg muss genauso konzentriert und überzeugt spielen damit sie aufsteigen, sonst schaffen sie es nicht. Außerdem bin ich am Donnerstag in Salzburg und ich möchte nicht dabei sein, wenn irgendwas passiert. Sonst fahre ich gar nicht hin. Ich verlange von der Sky-Aussenstelle in Salzburg einen Aufstieg. Obwohl es mir für den Peter Stöger sehr leid tut.“

über das Rapid-Spiel in Altach:

„Die gestrige Leistung war absolut schlecht. Wobei man das nicht so erwarten konnte. Der Auftritt in Salzburg war gut aber nicht sehr gut, weil man sich mehr zutrauen hätte können. Aber die gestrige Vorstellung in Altach war grauenhaft. Altach ist auch weit entfernt von der Form, die sie zu Hause einmal gehabt haben. Es war beschämend, ohne Leidenschaft, ohne Einsatz, ohne Zweikampf. Sehr wenig Kreativität. Wenn irgendwer von vielen Chancen gesprochen hat, dann war ich bei einem anderen Match.“

nimmt die Rapid-Spieler in die Pflicht:

„Das hat mit Bickel und Djuricin überhaupt nichts zu tun. Man muss einmal die Spieler zur Verantwortung ziehen. Es kann doch keiner glauben, dass Goran Djuricin zu den Spielern sagt, ihr müssts so spielen, wie sie in Altach gespielt haben. Man ist kein Unmensch. Schlecht haben wir alle gespielt. Aber das war gestern ohne Wille, ohne Überwindung, ohne Kampfgeist, gar nichts. Das hat der Trainer sicher nicht gesagt. Daher hat das mit dem Trainer nichts zu tun. Sie müssen einmal wissen, was es heißt, eine Rapid-Dress anzuziehen. Immer wenn es bei Rapid nicht rennt, dann kommt eine Legende und muss erzählen was es heißt, eine Rapid-Dress anzuziehen. Das ist so fad und hat einen Bart. Aber es ist wahr.“

Wiederholungstermine der aktuellen Sendung auf Sky Sport Austria HD:
Montag, 12. März, 7.45 Uhr
Mittwoch, 14. März, 6.15 Uhr und 14.30 Uhr
Donnerstag, 15. März, 19.15 Uhr
Freitag, 16. März, 11.15 Uhr

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