Arnautovic-Doppelpack schürt neue Hoffnung: „Sind wieder da“

Seinen Doppelpack beim 4:1 des ÖFB-Teams in der EM-Qualifikation gegen Nordmazedonien hätte Marko Arnautovic schon früher schnüren können als in der 82. Minute. Keine 24 Minuten waren am Montag in Skopje gespielt, da hatte Österreichs Fußballer des Jahres schon zwei hochkarätige Chancen ausgelassen. „Ich war dann sauer auf mich selbst“, gab der Wiener zu.

Der Ärger verflog in der zweiten Hälfte – zunächst verwandelte Arnautovic einen Elfmeter eiskalt und legte dann mit einem Kopfball ins leere Tor nach Maßflanke von Marcel Sabitzer nach. Mittlerweile hält der West-Ham-Profi bei 24 Länderspiel-Toren und liegt damit auf Platz neun der ewigen ÖFB-Schützenliste.

Auf Rang drei fehlen nur noch fünf Tore. „Die, die ganz vorne stehen, sind wahrscheinlich ein bisschen nervös, aber ich mache mir keine Gedanken, ob ich sie einhole. Ich will einfach nur alles für die Mannschaft geben“, beteuerte Arnautovic, der in Abwesenheit der verletzten Julian Baumgartlinger und David Alaba zum dritten Mal als ÖFB-Kapitän fungierte.

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In dieser Eigenschaft versuchte der Offensivspieler, seine Kollegen immer wieder zu motivieren. „Ich habe ihnen gesagt, wir müssen weiter spielen, dann wird das zweite, dritte, vierte Tor fallen, und so war es dann auch.“

Der Sieg sei hoch verdient gewesen, betonte Arnautovic. „Ich glaube, das kann achtstellig, neunstellig ausgehen“, sagte der 81-fache Internationale und schwächte kurz danach ab: „Chancen hatten wir genug. Wenn alle reingehen, kann es 9:1 ausgehen. “

„Wir sind zurück, wir sind wieder da“, resümierte der England-Legionär schlussendlich.

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Den weiteren EM-Quali-Partien blickt Arnautovic voller Zuversicht entgegen, wie er gegenüber Medienvertretern betonte. „Ihr habt alle an uns gezweifelt nach den ersten zwei Spielen, aber ich hab’s euch gesagt, wir werden zurückkommen und wir sind zurückgekommen. Jetzt wollen wir nicht aufgeben, wollen weitermachen und weitersiegen.

Zunächst aber steht im Kreise der Familie ein ausgiebiger Urlaub an, der laut Arnautovic „ganz ruhig“ verlaufen wird. „Ich bin einfach froh, nach zehn Tagen wieder meine Kinder und meine Frau zu sehen.“ In seiner Freizeit werde er „weiter an mir arbeiten, aber auch genießen“, kündigte der England-Legionär an. „Ich bin schon älter und muss auf meinen Körper schauen.

Adduktorenverletzung bei Dragovic

Arnautovic verbrachte auch schon Urlaube, die weniger beschaulich abliefen. „Aber da waren nie wilde Jahre. Ihr habt sie wild gemacht“, sagte der 30-Jährige mit einem Schmunzeln zu den Journalisten.

In der Vergangenheit urlaubte Arnautovic unter anderem mit Marcel Sabitzer und Aleksandar Dragovic, diese Kombination wird es aber wohl nicht mehr geben. „Marko hat eine Frau und zwei Kinder, von daher wird’s nicht so leicht sein. ‚Sabi‘ hat auch schon ein Kind. Fehlt nur noch bei mir ein Kind, aber ich bin 28, ein bisschen Zeit habe ich noch“, meinte Dragovic.

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Der Innenverteidiger entspannt mit Freundin und Familie und will dabei auch seine in Skopje erlittene Adduktorenverletzung ausheilen. „Ich habe es schon beim Aufwärmen gespürt, ich glaube, es wird ein kleiner Faserriss sein. Ich habe gesagt, ich spiele so lange, bis es reißt. Es ist dann immer schlimmer geworden und wenn es nicht mehr geht, geht’s nicht“, erzählte der zur Pause ausgewechselte Dragovic.

Nach den Erfolgen über Slowenien und Nordmazedonien verspürte der Leverkusen-Profi eine gewisse Genugtuung. „Wir sind keine Schülermannschaft, wie ich zuletzt gehört habe. Wir haben ein anderes Gesicht gezeigt und beide Spiele hochverdient gewonnen.“ Dragovic spielte damit wohl auf eine Aussage von ÖFB-Präsident Leo Windtner an, der unmittelbar nach dem 2:4 im März in Israel gemeint hatte, das Nationalteam habe dort beim zweiten Gegentor einen „Schülermannschafts-Charakter“ gezeigt.

(APA).