„Fußball-Gott“ Meier macht alles klar: St. Pauli schlägt Union im Spitzenspiel

Jäger aus der eigenen Stadt: Dank „Fußball-Gott“ Alexander Meier hat der FC St. Pauli seinen Angstgegner Union Berlin nach einer völlig verrückten Schlussphase mit 3:2 (1:0) geschlagen und ist dank des wichtigen Sieges im Verfolgerduell der 2. Liga auf den zweiten Tabellenplatz geklettert. Meier erzielte zwei Tore (62., 90.+4/Foulelfmeter) für die Mannschaft von Trainer Markus Kauczinski, Sami Allagui hatte St. Pauli in Führung gebracht (23.). Grischa Prömel (84.) und Suleiman Abdullahi (84.) trafen für Union.

Die Kiezkicker liegen durch den ersten Dreier nach zuvor acht Spielen ohne Sieg gegen Union nur noch drei Zähler hinter dem Erzrivalen Hamburger SV und dürfen sogar vom direkten Aufstieg in die Bundesliga träumen.

Die Mannschaft von Trainer Urs Fischer schwächelt hingegen weiter auswärts – die Berliner konnten keines ihrer letzten sechs Spiele in der Fremde gewinnen. Nach dem furiosen Sieg zuletzt gegen den 1. FC Köln, dessen Spiel in Aue abgesagt worden war, schieben die ambitionierten Hauptstädter als Vierter damit wieder Frust.

Kauczinski krempelte sein Team nach der Pleite in Darmstadt ordentlich um, unter anderem kam Rückkehrer Meier vor 29.546 Zuschauern zu seinem Startelfdebüt. Doch die Hausherren hatten zunächst Probleme, den 36-Jährigen gegen die starken Berliner Innenverteidiger Marvin Friedrich und Florian Hübner richtig in Szene zu setzen.

Doch als es darauf ankam, war Meier zur Stelle. Der bis zum Winter vereinslose Angreifer und ehemalige Frankfurter stand bei seinem Treffer goldrichtig und drückte den Ball per Kopf über die Linie. In seinem fünften Zweitligaspiel gegen Union war es bereits sein fünftes Tor.

Bereits der erste Treffer für St. Pauli fiel im richtigen Moment. Als Union nach einem munteren Beginn immer besser wurde und die Führung mehr verdient gehabt hätte, düpierte Allagui die Gäste mit seinem Geniestreich. Der 32-Jährige zog aus zentraler Position einfach mal ab und traf ins linke obere Toreck zu seinem vierten Saisontreffer – Rafal Gikiewicz hatte keine Abwehrchance.

Union zeigte sich jedoch kaum geschockt und spielte weiter unbeeindruckt nach vorne. Kapitän Felix Kroos, Sebastian Andersson und der flinke Carlos Mane sorgten immer wieder für Gefahr in der Abwehr der Braun-Weißen, zudem leisteten sich die Gastgeber erstaunlich leichte Ballverluste im Spielaufbau.

Und doch hatte St. Pauli kurz vor der Halbzeit noch einmal die besseren Möglichkeiten – aber wiederum Allagui (44. und 45.+1) vergab aus kurzer Distanz.

Mit zunehmender Spieldauer versuchte Union noch einmal den Druck zu erhöhen, St. Paulis wacklige Abwehr stand im zweiten Durchgang zunächst aber etwas besser. Am Ende aber brachen alle Dämme. Erst vergab Abdullahi knapp (82.), dann trafen Prömel und der Nigerianer innerhalb von 86 Sekunden zum Ausgleich. Als alles auf ein Remis deutete, verursachte Abdullahi in der Nachspielzeit einen Elfmeter. Meier blieb cool und bescherte den Hamburgern den Sieg.

(SID)

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