Ginczek schießt Stuttgart zu wichtigem Heimsieg über Gladbach

Trainer Tayfun Korkut hat mit dem VfB Stuttgart bei seiner Premiere im eigenen Stadion einen immens wichtigen Erfolg geholt. Die Schwaben setzten sich in einem mäßigen Spiel etwas schmeichelhaft mit 1:0 (1:0) gegen Borussia Mönchengladbach durch. Während der VfB sich im Abstiegskampf ein Vier-Punkte-Polster zum Relegationsplatz erarbeitete, verlieren die außer Form geratenen Fohlen langsam den Kontakt zu den Europapokalrängen.

Schon in der 5. Minute gingen die Stuttgarter nach Vorarbeit von Mario Gomez durch Daniel Ginczek in Führung. Die Schwaben zeigten danach eine ermutigende Leistung – zumindest bis zur Halbzeitpause. Später wurden die VfB-Aktionen fahriger, die Gladbacher kamen auf, machten aber aus ihrer Überlegenheit zu wenig.

Der Empfang der VfB-Fans für Korkut, der bei seinem Debüt in Wolfsburg einen Auswärtspunkt geholt hatte, war nicht euphorisch, aber auch nicht so unterkühlt wie erwartet. Den Ärger bekam VfB-Präsident Wolfgang Dietrich ab, dem der Anhang auf Bannern deutlich seine Meinung kundtat: „Lügner, Blender, Spalter“ war da zu lesen.

Vor den Augen von Bundestrainer und Korkut-Freund Joachim Löw begann der VfB schwungvoll. Korkut hatte seiner Mannschaft eine gute Struktur verordnet, Gladbach kam zunächst nicht zur Entfaltung. Borussen-Trainer Dieter Hecking verfolgte den phasenweise sehr bescheidenen Auftritt seiner Mannschaft mit oft finsterer Miene.

Der Stuttgarter Führungstreffer war dann zu einem guten Stück Gomez zu verdanken, der eine Lücke in der Borussia-Viererkette fand, die Ginczek entschlossen mit einem Rechtsschuss zu seinem vierten Saisontreffer nutzte. Heckings Elf hatte durch Jonas Hofmann (26.) mit einem verdeckten Flachschuss eine erste Chance, die VfB-Keeper Ron-Robert Zieler aber entschärfte.

Insgesamt war erkennbar, weshalb beide Teams zuletzt große Schwierigkeiten mit dem Toreschießen hatten, denn auch beim VfB wurden die Aktionen in der Offensive mit der Zeit unpräziser. Bei einer Eingabe von Kapitän Christian Gentner, die Gomez (32.) knapp verpasste, wurde es zumindest einmal noch vor der Pause gefährlich.

Für den VfB war ein Erfolg bitter nötig, gingen doch von den jüngsten vier Heimspielen drei verloren. Aber auch die Borussia war angesichts von zuletzt vier verlorenen Auswärtsspielen in Folge nicht gerade mit großem Selbstvertrauen ausgestattet, zudem stand wie für den VfB erst ein Sieg in der Rückrunde zu Buche.

Nach der Pause präsentierte sich Gladbach aber zunächst wie verwandelt. Ob es daran lag, dass Hecking VfB-Schreck Raffael brachte, der in der Hinrunde beim 2:0 beide Tore gegen die Schwaben erzielte? Stuttgart jedenfalls agierte plötzlich viel zu passiv.

Kurz nachdem auch noch Stürmer Josip Drmic für den defensiven Denis Zakaria kam, musste Zieler erstmals gegen Raffael (63.) retten. Korkut versuchte mit der Hereinnahme von Holger Badstuber für Stabilität zu sorgen, die Partie blieb aber bis in die Schlussphase offen. So verpasste auch Drmic aus guter Position knapp (79.).

SID

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