Frankfurt besiegt Heimfluch und erobert Rang zwei

(SID) – Eintracht Frankfurt hat seinen Heimfluch gegen Lieblingsgegner Borussia Mönchengladbach besiegt und in der Fußball-Bundesliga zumindest vorübergehend Platz zwei erobert. Die Hessen gewannen zum Auftakt des 20. Spieltags mit 2:0 (1:0) – und feierten vor heimischer Kulisse nach vier Spielen ohne Dreier endlich wieder einen Erfolg.

Kevin-Prince Boateng (43.) und Luka Jovic (90.+2) trafen für Frankfurt, das gegen keinen Verein in der Bundesliga mehr Siege verbucht hat als gegen Gladbach (34). Den Gästen hätte bereits ein Unentschieden gereicht, um ihrerseits den ersten Platz hinter dem enteilten FC Bayern zu belegen. Die Möglichkeit dazu hatte zwischenzeitlich Thorgan Hazard, der in der 78. Minute mit einem Foulelfmeter am Querbalken scheiterte. Boateng hatte den Strafstoß mit einem Foul an Lars Stindl verursacht.

Die 47.500 Zuschauer in der Frankfurter WM-Arena hatten zuvor eine unterhaltsame Partie mit entschlossen geführten Zweikämpfen, teilweise überharten Tacklings und einer Eintracht gesehen, die eine überraschend reife und ansehnliche Spielkultur an den Tag legte. Verdient besaßen die Gastgeber dann auch in der sechsten Minute in Person von Marius Wolf die erste Chance.

Der Offensivspieler, dessen Vertragsverlängerung bis zum 30. Juni 2020 die Frankfurter vor dem Anpfiff bekanntgegeben hatten, wurde nach einem mustergültigen Konter gekonnt von Ante Rebic in Szene gesetzt. Wolf hätte aus fünf Metern die Führung erzielen müssen, er schob den Ball aber knapp neben den Pfosten.

Die Aktion stand exemplarisch für das Vorgehen der Gastgeber. Nach Ballgewinnen sollte es über die schnellen Außenspieler im Höchsttempo nach vorne gehen und dort in zentraler Position der Abschluss gesucht werden. Insbesondere Rebic und Timothy Chandler entwischten ihren Gegenspielern ein ums andere Mal – letzterer bereitete auf diese Weise auch Boatengs Treffer vor.

Die Gäste, bei denen Weltmeister Christoph Kramer nach einem überstandenen Infekt in die Startelf zurückkehrte und Schlussmann Yann Sommer bereits in der 17. Minute ausgewechselt werden musste, ließen es bei ihren seltenen Offensivaktionen hingegen viel gemächlicher angehen. Oft war dabei Kramer als Ballverteiler im zentralen Mittelfeld der Ausgangspunkt, insgesamt aber agierte Gladbach zu harmlos.

Die Gladbacher kamen zwar ohne den angeschlagenen Nico Elvedi, dafür aber wesentlich besser und mit etwas mehr Zielstrebigkeit aus der Kabine. Dies bewies unter anderem die gelungene Aktion von Patrick Herrmann (57.), der die Latte traf, im Rückwärtsgang jedoch meistens eine unglückliche Figur abgab.

Während die Frankfurter fortan tiefer verteidigten und noch mehr auf Konter setzten, schöpfte Gladbach neuen Mut. Denis Zakaria (68.) versuchte es aus der Distanz, der Schweizer setzte seinen Schuss aber zu hoch an. Die größte Chance für die Gäste vergab dann aber Hazard in seinem 100. Bundesligaspiel vom Punkt. Joker Jovic traf dann aber auf der anderen Seite für die Hessen.

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