Salzburg mit Last-Minute-Sieg gegen Mattersburg

Salzburg (APA) – Red Bull Salzburg hat vor seiner Meisterparty einen Zittersieg eingefahren. Die Salzburger bejubelten am Sonntag in der vorletzten Runde der Fußball-Bundesliga ein 1:0 (0:0) gegen den SV Mattersburg. Den entscheidenden Treffer vor 14.441 Zuschauern erzielte Fredrik Gulbrandsen erst in der 95. Minute. Danach erhielten die Salzburger zum fünften Mal in Serie den Meisterteller überreicht.

Salzburg musste nach Rot für Hannes Wolf ab der 56. Minute mit einem Mann weniger auskommen. Dennoch übertrafen die Bullen mit 83 Zählern den Bundesliga-Punkterekord der Wiener Austria aus der Saison 2012/13 (82). Die bisher beste Saison der Liga-Geschichte hatte die Austria mit 26 Siegen und auf die Dreipunkteregel hochgerechnet 84 Zählern absolviert – auch diese ist für die Salzburger nächste Woche noch in Reichweite.

Dafür bedurfte es aber eines Herzschlagfinales. Gulbrandsen sorgte mit seinem Last-Minute-Treffer für wahre Jubelstürme. Der Norweger traf nach Freistoßflanke von Stefan Lainer und Kopfballvorarbeit von Munas Dabbur aus kurzer Distanz. Es war sein elftes Saisontor. Für Mattersburg ist Endrang sechs eine Runde vor Schluss damit noch nicht endgültig fixiert.

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Salzburg-Trainer Marco Rose hatte seine bestmögliche Formation aufgeboten. ÖFB-Teamspieler Xaver Schlager half aufgrund der Ausfälle von Andreas Ulmer und Patrick Farkas erneut als linker Außenverteidiger aus. Dazu fehlten den Bullen Valon Berisha und Hwang Hee-chan verletzt. Mattersburg musste gleich zehn Akteure vorgeben, darunter den gesperrten Dauerbrenner Jano im zentralen Mittelfeld.

Die Salzburger diktierten das Spielgeschehen, hatten vor der Pause 81 Prozent Ballbesitz, blieben aber noch ohne Treffer. Am nächsten kam einem solchen Hannes Wolf, der Youngster traf mit einem sehenswerten Schuss aber nur die Latte (26.). Schon in der Anfangsphase hatte Wolf SVM-Torhüter Markus Kuster mit einem Freistoß geprüft (2.). Andre Ramalho schoss aus spitzem Winkel nach einem Corner drüber (29.).

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Einmal landete der Ball auch im Tor. Stürmer Munas Dabbur hatte ihn nach Freistoßflanke von Reinhold Yabo aber mit dem Oberarm dort versenkt – der Treffer zählte nicht (34.). Nach einem Yabo-Freistoß packte Kuster im Nachfassen zu (42.). Die Mattersburger standen enorm defensiv, beim einzigen gefährlichen Entlastungsangriff agierte Smail Prevljak zu zaghaft (43.).

Schlager: „Feiern tu ich gern. Ich komm aus Österreich da lernt ma das gescheit“

Dabbur klopfte nach Seitenwechsel aus der Drehung (49.) und per Volley von der Strafraumgrenze (52.) an. Dann sah Wolf völlig zurecht die Rote Karte, nachdem er Salzburg-Leihgabe Masaya Okugawa an der Mittellinie von hinten mit aufgestellter Sohle in die Wade gerutscht war. Auch in numerischer Unterlegenheit versuchten die Salzburger, Druck zu machen – Großchancen blieben bis in die Nachspielzeit aber weitgehend aus.

Lainer: “ Man kann sich immer wieder verbessern“

Mattersburg kam durch Andreas Gruber nur zu einem einzigen Torschuss (84.), musste sich trotz kämpferisch starker Leistung zum achten Mal in Folge in einem Ligaspiel in Salzburg geschlagen geben. Im April war auch im Cup-Halbfinale gegen die Bullen das Aus gekommen – damals erst im Elfmeterschießen.

Salzburg ist zu Hause mittlerweile 41 Pflichtspiele ungeschlagen, 28 davon in der Liga. Erstmals beendeten die Salzburger eine Bundesliga-Saison ohne Heimniederlage. Das war zuvor nur der Wiener Austria, dem GAK und der SV Ried gelungen.

Fußball-Bundesliga (35. Runde): Red Bull Salzburg – SV Mattersburg 1:0 (0:0) – Wals-Siezenheim, Red Bull Arena, 14.441 Zuschauer, SR Schüttengruber

Tor: Gulbrandsen (90+5.)

Salzburg: Walke – Lainer, Ramalho (65. Onguene), Caleta-Car, X. Schlager – Haidara, Samassekou, Wolf, Yabo (87. Daka) – Minamino (74. Gulbrandsen), Dabbur

Mattersburg: Kuster – Novak, Malic, Erhardt, Renner – Ertlthaler, Seidl, Gruber – Okugawa (76. Bürger), Prevljak, Pink (71. Maierhofer)

Rote Karte: Wolf (56./Rohes Spiel)

Gelbe Karten: Caleta-Car, Dabbur bzw. Seidl, Erhardt, Ertlthaler, Malic, Maierhofer

Beitragsbild: GEPA