Dilaver mit Kritik an Austria und Rapid: „Sieht mir alles viel zu locker aus“

Emir Dilaver spielt aktuell beim kroatischen Rekordmeister Dinamo Zagreb. Christoph Jochum hat ihn vor wenigen Wochen in Zagreb besucht und mit dem gebürtigen Bosnier auch über die beiden Wiener Großklubs (Austria gegen Rapid am Sonntag, ab 16:30 Uhr live auf Sky Sport Austria HD) gesprochen. Dabei kritisierte der 27-Jährige vor allem die Einstellung der Profis der beiden Wiener Großklubs.

Seit seinem Abgang von der Wiener Austria im Sommer 2014 ist viel passiert. Dilaver spielte seither für drei Vereine in drei verschiedenen Nationen. Der Werdegang zum Profifußballer begann allerdings in Wien-Penzing. Von Red Star Penzing wechselte der damals 10-Jährige in den Nachwuchs der Wiener Austria.

Durch die Nachwuchs- und Jugendmannschaften der Wiener Austria kämpfte sich der Innenverteidiger in die Bundesliga-Mannschaft der Wiener Austria. In der Saison 2012/13 wurde der ehemalige U21-Teamspieler Österreichs mit den „Veilchen“ österreichischer Meister. Ein Jahr später spielte er mit der Austria dann sogar in der Champions League.


Stationen in Ungarn und Polen

Danach zog es ihn zum ungarischen Spitzenklub Ferencvaros Budapest. In drei Jahren holte er mit dem Traditionsklub einmal die Meisterschaft und drei Mal den nationalen Pokal. In der vergangenen Saison versuchte er sein Glück in Polen. Für Lech Posen kam er in der polnischen Ekstraklasa 32 Mal zum Einsatz und zählte zum Stammpersonal. Im vergangenen Sommer kam dann das Angebot von Dinamo Zagreb. Der mittlerweile 27-Jährige unterschrieb in der kroatischen Hauptstadt einen Dreijahresvertrag und ist nun auf dem besten Weg, einen weiteren nationalen Titel zu seiner Erfolgssammlung hinzuzufügen.

Die Karriere des 1,84 Meter großen Rechtsfuß kann sich also durchaus sehen lassen. An den beiden Wiener Großklubs lässt Dilaver kein gutes Haar: „Das Wichtigste ist, dass man der größte Kritiker von sich selbst ist. Und wenn ich nach einem Spiel einmal rausgehe und sage ‚Verloren hin und her‘ – dann muss ich aber wirklich heiß sein. Und einmal wirklich zwei, drei Tage nicht aus dem Haus gehen, weil ich mich schäme. Es ist alles nicht das, was es sein sollte, bei der Austria und bei Rapid. Das sieht mir alles viel zu locker aus.“

Das Wiener Derby ist aber noch einmal etwas spezielleres als die Spiele gegen die anderen Klubs in der Tipico Bundesliga. Eine Niederlage am Sonntag wird wohl länger in den Köpfen der jeweiligen Spieler bleiben. Nicht nur, aber auch, weil das nächste Pflichtspiel erst im Februar auf dem Programm steht.

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