Toronto nach Heimsieg über Bucks erstmals im NBA-Finale

Die Toronto Raptors haben am Samstagabend (Ortszeit) mit einem 100:94-Heimerfolg über die Milwaukee Bucks erstmals das Endspiel der National Basketball Association (NBA) erreicht. Es war der bereits vierte Play-off-Sieg en suite für den kanadischen Club, der sich damit in der „best of seven“-Serie 4:2 durchsetzte und nun im Finale auf Titelverteidiger Golden State Warriors trifft.

Dabei hatte das Match vor 20.478 Fans in der ausverkauften Arena überhaupt nicht gut für den Ex-Club von Österreichs NBA-Pionier Jakob Pöltl begonnen, denn die Bucks führten nach dem Startviertel 31:18 und lagen bis 2:01 Minuten vor Ende des dritten Abschnitts sogar mit 15 Punkten (76:61) voran. Doch dann drehte Torontos Superstar Kawhi Leonard auf und brachte die Raptors in ihrer 100. Play-off-Partie mit acht Zählern fast im Alleingang auf 71:76 heran. Und nach einem Dunk von Serge Ibaka zum 78:78-Ausgleich kippte das Match endgültig.

„Wir haben das ganze Spiel über gekämpft. Das war ein Erfolg des gesamten Teams“, betonte Leonard, der mit 27 Punkten und 17 Rebounds erneut der dominierende Mann auf dem Parkett war. „Wir genießen jetzt diesen Moment, aber alle hier wollen, dass wir noch vier weitere Siege feiern und den Titel holen.“ Der 33-jährige Raptors-Routinier Kyle Lowry pflichtete ihm bei: „Wir sind noch nicht zufrieden, da wir noch einen Schritt von unserem großen Ziel entfernt sind.“

Toronto hat nun in den ersten beiden Finalpartien ebenso wie in einem etwaigen Entscheidungsspiel Heimvorteil, das erste Match steigt in der Nacht auf Freitag (ab 3.00 MESZ/live DAZN). Trotzdem gelten die Raptors als Außenseiter, da die Warriors ihren dritten Titel in Serie und bereits vierten in fünf Jahren anpeilen. Allerdings wird der Meister aus Oakland zum Auftakt ohne seinen Topstar Kevin Durant auskommen müssen: Der 30-Jährige hat nach einer Wadenzerrung, die er sich am 8. Mai zugezogen hat, bisher noch nicht am Teamtraining teilgenommen.

Für Giannis Antetokounmpo, der Milwaukee bei der entscheidenden Niederlage mit 21 Punkten und elf Rebounds anführte, endete die Saison mit einer Enttäuschung, auch wenn der 24-jährige Grieche in der Nacht auf 25. Juni in Los Angeles erstmals als wertvollster Spieler (MVP) der besten Basketball-Liga der Welt ausgezeichnet werden dürfte. „The Greek Freak“ holte mit den Bucks 60 Siege im Grunddurchgang und damit mehr als jedes andere Team.

In den Play-offs dominierte Milwaukee zunächst ebenfalls klar, untermauerte mit einem 4:0-„sweep“ gegen die Detroit Pistons und einem 4:1 gegen den Rekordchampion Boston Celtics seine Favoritenrolle. Auch im Eastern-Conference-Finale gegen Toronto lagen Antetokounmpo und Co. bereits 2:0 in Front und ließen die Fans in Wisconsin vom zweiten NBA-Titel nach 1971 träumen. Doch seit „The Klaw“ Leonard mit seinen riesigen Händen persönlich die Verteidigung des Griechen übernommen hatte, gewannen die Bucks kein Spiel mehr.

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(APA)